Borland Database Engine BDE in Bergen_auf_Rügen, Borland Database Engine BDE in Bergen_auf_Rügen, Mecklenburg-Vorp.

Borland Database Engine BDE in Bergen_auf_Rügen, Borland Database Engine BDE, Dienstleister für die Region

Auch wenn Sie nicht aus Bergen_auf_Rügen kommen, wir sind Ihr Partner rund um das Thema Software Development, Softwareentwicklung, Software Engineering, Software Entwicklung, Software Entwickler, IT Beratung und IT Consulting, Software für Internet, Organisation Software, Qualitätsmanagement QM Quality Management ISO EN, Konstruktion CAD, Borland DBE, MDE Mobile Datenerfassung Software

 

 

Borland Database Engine

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Die Borland Database Engine (kurz BDE) ist eine universelle Schnittstelle zum Zugriff auf relationale Datenbanken, die von der Firma Borland für Windows-Systeme entwickelt wurde. Sie bietet Zugang zu Desktop-Datenbanken wie Paradox, dBASE/FoxPro und Microsoft Access; weiterhin sind die SQL Links integriert, die Zugriff auf die meisten SQL Server-Datenbanksysteme, wie DB2, Informix, Interbase, MS SQL Server, Oracle und Sybase nativ erlauben. Beliebige Datenbanken, die einen ODBC-Treiber besitzen, können auch über diesen adressiert werden.

Außer von den Entwicklungsumgebungen Paradox und Visual dBase wurde die BDE auch von Borland Delphi und C++Builder als Abstraktionsschicht zum einheitlichen Zugriff auf verschiedene Datenbanken aus entsprechenden Anwendungen heraus verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Es wird zwischen zwei Zugriffsarten bzw. Treibern unterschieden: Native und ODBC.

Native-Treiber in Version 5.2.0.2:

  • Paradox
  • IBM DB2
  • dBASE
  • Microsoft Foxpro
  • Informix
  • InterBase
  • Microsoft Access
  • Microsoft SQL Server
  • Oracle
  • Sybase

Über ODBC sind alle Datenbanken zugreifbar, für die ODBC-Treiber verfügbar und auf dem entsprechenden System installiert sind.

Die letzte Version der BDE ist die Version 5.2. Die meisten darin enthaltenen Treiber sind mit Version 5.2.0.2 gekennzeichnet und tragen ein Dateidatum vom 10. Mai 2001 (11:00 Uhr). Die BDE wird seit dieser Version nicht mehr weiterentwickelt. Bestehende Projekte können auf andere Datenbankschnittstellen wie z. B. Zeos portiert werden.



Unsere Statistiken erreichen Sie hier

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel wikipedia.de aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Borland

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Borland (Begriffsklärung) aufgeführt.
Logo des Unternehmens

Borland ist ein Softwareunternehmen (NASDAQ NM: BORL) mit Hauptsitz in Austin, Texas, USA.[1] Seit 2009 ist es ein Tochterunternehmen von Micro Focus.

Inhaltsverzeichnis

Borland wurde 1983 von dem in die USA eingewanderten französischen Mathematiklehrer Philippe Kahn gegründet. Auf der Suche nach einem amerikanisch klingenden Namen für sein Unternehmen ließ er sich vom Namen eines US-Astronauten, Frank Borman, inspirieren. Unter Kahns Leitung schuf das Unternehmen eine Reihe von Werkzeugen zur Softwareentwicklung. Borland wurde in den 1980er Jahren bekannt durch eine integrierte Entwicklungsumgebung für die Programmiersprache Pascal, die unter dem Namen Turbo Pascal unter den Betriebssystemen CP/M und MS-DOS herausgebracht wurde. Die letzte für DOS verfügbare Version 7.0 trug den Namen Borland Pascal. Unter Windows wurde dieses Produkt zu Borland Delphi weiterentwickelt. Borland war ferner mit SideKick erfolgreich, einem der ersten Personal Information Manager, und entwickelte weitere „Turbo“-IDEs, u.a. für die Programmiersprachen BASIC und Prolog. Auf lange Sicht konnten sich aber nur Delphi und Borlands C++-Implementierung durchsetzen, die Anfang der 1990er Jahre gegenüber Microsofts Entwicklungstools als überlegen galten.

Mit seiner selbst entwickelten Datenbank Paradox stand Borland Anfang der 1990er Jahre in direkter Konkurrenz zu Microsofts Access, das damals gerade neu auf den Markt kam. Um seine Stellung im Datenbankmarkt zu stärken, kaufte Borland im September 1991 das wesentlich größere Unternehmen Ashton-Tate, Hersteller des seinerzeit marktführenden PC-Datenbanksystems dBASE und des Programms Framework, und forcierte die Modernisierung von dBase. Auch das erst kürzlich durch Ashton-Tate erworbene Datenbanksystem InterBase wurde weiterentwickelt.

Seit Mitte der 1990er Jahre verlor Borland mehr und mehr seine dominante Stellung am Markt für Softwaretools. Einige meinen, daran sei die Konkurrenz zu Microsoft schuld gewesen, andere glauben, dass Philippe Kahn die Ressourcen seines Unternehmens in zu vielen Projekten verzettelte, als er versuchte, an vielen Fronten gleichzeitig gegen Microsoft anzukämpfen.

1998 benannte sich Borland in Inprise Corporation um und konzentrierte sich – weg von Entwicklertools – stärker auf den Markt zur Entwicklung von Businessapplikationen bzw. Middleware-Werkzeugen und stieg in den Markt internetorientierter Tools wie JBuilder ein. Über mehrere Jahre wurden Verluste eingefahren, das Image verschlechterte sich. Durch die Namensänderung kam sogar der Eindruck auf, das Unternehmen existiere gar nicht mehr. 1999 wurden die Rechte an dBASE an die dataBased Intelligence Inc. verkauft und später folgte die Veräußerung von InterBase an das Unternehmen Embarcadero Technologies.

Später, wieder unter dem traditionsreichen Namen Borland und unter Führung von CEO Scott Arnold, wurde die Firma zwar kleiner, aber dafür wieder profitabel. Borland entwickelte zunächst weiterhin die Entwicklungsumgebungen Delphi und C++Builder. Ein Vorstoß in Bereiche jenseits der Entwicklung auf Microsoft-Betriebssystemen war Kylix, das Borlands Erfahrung im Bereich der Integrierten Entwicklungsumgebungen zum ersten Mal auch „nativ“ für Linux verfügbar machte. Dieses Produkt blieb aber erfolglos. Außerdem wurde der C# Builder vorgestellt, eine Entwicklungsumgebung für die von Microsoft entwickelte .NET-Programmiersprache C#. Die Unterstützung von Web Services und .NET (seit Delphi 8) hat das Ansehen von Borland in der Industrie wieder gestärkt.

Mit den 2005er-Ausgaben ihrer Werkzeuge brach Borland erstmals mit der einfachen Durchnummerierung der Versionen: JBuilder 11 (der Nachfolger von JBuilder 10) hieß nun JBuilder 2005, Delphi 9 hieß offiziell Delphi 2005. In der Delphi-2005-IDE waren erstmals die Programmiersprachen Delphi und C# zusammengefasst (auf Druck der Entwicklergemeinde konnten Programme in Delphi sowohl für Win32 als auch für .NET erstellt werden). Demnach wurde der C# Builder offiziell eingestellt und war fortan in Delphi enthalten. Als Teil des Borland Developer Studios (BDS) enthielt Delphi 2006 auch die Unterstützung für die Programmiersprache C++.

Die erfolgreiche Integration der Unternehmen Togethersoft (Together Control Center) und Starbase (Konfigurations- und Changemanagenmentlösungen, Anforderungsmanagementlösungen) innerhalb von drei Jahren war für Borland ein wichtiger Schritt.

Im Jahre 2005 kam das CMMI- und Prozessberatungshaus TeraQuest hinzu, welches als eines der erfolgreichsten global agierenden CMMI-Beratungshäuser galt. Bill Curtis, Mitbegründer von CMM wurde bei Borland in führender Position tätig. 2006 wurde schließlich Segue Software akquiriert, um das Portfolio durch Software zum automatisierten und manuellen Testen zu ergänzen.

Mittlerweile bietet Borland ein hoch integriertes ALM-Lösungsportfolio (Application Lifecycle Management) an, das den gesamten Zyklus der Softwareentwicklung von der Aufnahme und dem Management der Anforderungen, über die Modellierung der Anwendung und der Ausprogrammierung über das automatische Testen bis hin zur Entwicklung der Applikation „aus einem Guss“ ermöglicht.

Borland konzentriert sich durchgängig auf eine prozessorientierte, CMMI- und ITIL-Elemente umfassende SDO-Strategie (Software Delivery Optimization), welche Wertschöpfungsaspekte und Geschäftsprozesse der Softwareentwicklung im Vordergrund jeglichen IT-Schaffens sieht.

Im Februar 2006 kündigte Borland an, die Produktlinie der Entwicklungsumgebungen (Delphi, JBuilder etc.) zu verkaufen und sich fortan ausschließlich auf den Bereich des ALM zu konzentrieren. Die IDE-Sparte wurde zwar in ein eigenes Unternehmen namens CodeGear ausgegliedert, verblieb jedoch zunächst im Besitz von Borland.[2]

Am 5. September 2006 hat Borland die „Turbo“-Reihe wieder auferstehen lassen – „Turbo Delphi Win32“, „Turbo Delphi. net“, „Turbo C#“ und „Turbo C++“ sollen mit den kostenlos erhältlichen „Explorer“-Versionen wieder mehr Programmierer für die IDE-Produkte von Borland werben.

Am 7. Mai 2008 wurde bekannt gegeben, dass die Tochterfirma CodeGear an Embarcadero Technologies verkauft wurde.[3]

Am 6. Mai 2009 wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen von Micro Focus International PLC für 75 Millionen US-Dollar übernommen wird.[4]

Die aktuelle Produktpalette von Borland umfasst unter anderem:[5]

  • Together

Ehemalige Entwicklungen von Borland sind:

  • dBASE (übernommen von Ashton-Tate)
  • InterBase (übernommen von Ashton-Tate)
  • JBuilder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Borland Database Engine – Datenbankschnittstelle
  • Borland Paradox – Relationales Datenbank-Management-System (verkauft an Corel)
  • Quattro Pro – Tabellenkalkulation (verkauft an Corel)
  • SideKick
  • Turbo Basic (verkauft an PowerBASIC Inc.)
  • Turbo C, Borland C++, C++ Builder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Pascal, Borland Pascal, Delphi (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Assembler, kurz TASM, inkl. Turbo Linker
  • WordPerfect (übernommen von Novell, verkauft an Corel)
  • Kylix
  1. Press Release vom 16. April 2007: Borland to Relocate Corporate Headquarters to Austin
  2. Press Release vom 14. November 2006
  3. Charles Babcock: Embarcadero Buys CodeGear. Abgerufen am 25. Oktober 2010 (englisch).
  4. Pressemitteilung vom 6. Mai 2009
  5. Products for the Software Development Life Cycle (SDLC). Abgerufen am 25. Oktober 2010.


Unsere Statistiken erreichen Sie hier

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel wikipedia.de aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Bergen auf Rügen

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
54.41666666666713.43333333333355Koordinaten: 54° 25′ N, 13° 26′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Bergen auf Rügen
Höhe: 55 m ü. NN
Fläche: 51,42 km²
Einwohner:

14.030 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 273 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18528
Vorwahl: 03838
Kfz-Kennzeichen: RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 010
Stadtgliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 5–6
18528 Bergen auf Rügen
Webpräsenz: www.stadt-bergen-auf-ruegen.de
Bürgermeisterin: Andrea Köster (CDU)
Lage von Bergen im Landkreis Vorpommern-Rügen
Über dieses Bild

Bergen auf Rügen liegt im Zentrum der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Seit dem 1. Januar 2005 ist Bergen außerdem Verwaltungssitz des Amtes Bergen auf Rügen, dem mit über 23.000 Einwohnern bevölkerungsreichsten Amt Mecklenburg-Vorpommerns. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Bergen auf Rügen - Panorama von Westen

Bergen befindet sich in zentraler Lage von Deutschlands größter Insel Rügen. Die Stadt liegt in hügeligem Gebiet, unmittelbar am nordöstlichen Stadtrand erreicht der Rugard eine Höhe von 91 m ü. NN. Das Gebiet um Bergen ist weitgehend landwirtschaftlich geprägt. Der Ort selbst liegt auf einer Anhöhe, die während der letzten Eiszeit beim Rückzug des Eises entstand.

Nur unweit vom Zentrum entfernt befinden sich in nordöstlicher Richtung der Kleine Jasmunder Bodden, südöstlich der Greifswalder Bodden sowie die Stadt Putbus.

Im Süden der Stadt befindet sich das Kiebitzmoor sowie nordwestlich der vor einigen Jahren wieder reaktivierte Nonnensee.

Zu Bergen auf Rügen gehören die Ortsteile

  • Bergen Süd
  • Dumsevitz
  • Kaiseritz
  • Karow
  • Kiekut
  • Lipsitz
  • Neklade
  • Ramitz
  • Ramitz Siedlung
  • Rotensee
  • Siggermow
  • Silvitz
  • Streu
  • Tetel
  • Thesenvitz
  • Tilzow
  • Trips
  • Zittvitz

Bergen Süd ist der bevölkerungsreichste Stadtteil von Bergen. Er besteht hauptsächlich aus Plattenbauten und wurde Mitte der 1960er Jahre erbaut. Die Gebäude sind im Laufe der 1990er Jahre saniert worden. Bergen Süd besitzt einen der zwei Friedhöfe der Stadt und ein Gewerbegebiet, in dem sich mehrere Autohäuser, eine Werkstatt für Menschen mit geistiger Behinderung (WfBM), die Stadtreinigung und weitere kleine Unternehmen angesiedelt haben.

Rotensee ist der zweitbevölkerungsreichste Stadtteil von Bergen und liegt im Westen der Stadt. Genau wie Bergen Süd besteht Rotensee aus Plattenbauten, die ab den 1980er Jahren errichtet wurden. Erst im Jahr 2000 wurden die ersten Häuser saniert. Aufgrund des Bevölkerungsrückgangs der Stadt wurden einige Häuser abgerissen oder zurückgebaut. Rotensee besitzt zwei Kindertagesstätten, eine regionale Ganztagsschule, das sozio-kulturelle Nachbarschaftszentrum/Mehr-Generationen-Haus (NBZ Rotensee) sowie eine Förderschule.

Tetel ist der kleinste Ortsteil von Bergen auf Rügen. Es liegt südöstlich von Bergen auf Rügen unmittelbar neben Zittvitz. In Tetel wohnen drei Familien. Das älteste Haus ist etwa 120 Jahre alt.

Bergens ältestes Fachwerkhaus von 1538 am Markt und die St. Marienkirche

Die Ursprünge des Namens sind auf das Jahr 1232 zurückzuführen. Zu dieser Zeit wurde auf Rügen ein Ort Gora = Berg genannt, dessen Name der polabischen Sprache der Ranen entsprang. Die Roeskilder Matrikel von 1294 erwähnte den Ort als Villa Berghe und 1278 schrieb man Berghe, 1302 dann Bergh in Ruya und 1306 Berghen. Im Jahr 1314 wurde Bergen unter dem Namen villa montis urkundlich erwähnt.

Am 6. November 1995 erfolgte die Umbenennung von Bergen/Rügen zu Bergen auf Rügen.

Bergen blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Erste Siedlungen auf dem heutigen Gebiet Bergens sind jedoch schon deutlich älter. Der auffälligste Beweis dafür ist die Marienkirche südlich des Marktplatzes.

Bald nach dem Fall der Jaromarsburg 1168 wurde mit dem Bau der Marienkirche als Palastkirche des Rügenfürsten Jaromar I. begonnen. 1193 wurde die bereits bis auf das Westwerk fertiggestellte und geweihte Kirche einem Zisterzienserinnenkonvent übergeben. Ab 1190 wurde das Westwerk angefügt. Auch heute noch hat sie ein ganz besonderes Kuriosum zu bieten: Das Zifferblatt auf der Nordseite des Kirchturms zeigt 61 Minuten an. Durch die Gründung des Klosters begünstigt, entstand im Jahre 1232 der erste Krug.

Bis in das 15. Jahrhundert hinein blieb Bergen unter Führung des Klosters. Stadtbrände wie der von 1445 vernichteten fast den ganzen Ort, das Kloster und Teile der Kirche.

Ansicht von Bergen um 1611/15. Aus der Stralsunder Bilderhandschrift.

Durch eine Beschlussfassung des Landtages zu Treptow 1534 wurde die Reformation in Pommern eingeführt. Das Kloster ging in den Besitz des pommerschen Herzoges über.

Erst 1613 erfolgte die Verleihung des Stadtrechts durch Herzog Philipp Julius von Pommern-Wolgast. Für die Gewährung verschiedener Privilegien und die Übernahme des Lübischen Rechts musste Bergen 8000 Mark an den Herzog zahlen. Schon bald kam es zu Streitigkeiten um die Auslegung der Rechtsverleihung, so dass bereits 1616 eine Kommission offene Fragen zwischen Herzog und Stadt zu klären hatte.[2] Der Dreißigjährige Krieg brachte ab 1628 auch für Bergen eine leidvolle Zeit mit sich. Krieg und Pest ließen die Einwohnerzahl auf 400 schrumpfen. 1690 und 1726 brannten erneut viele Häuser und das Ratsarchiv nieder.

Erste handwerkliche Unternehmen entstanden erst in den Jahren 1823 und 1853, als hier Lederfabriken ihre Arbeit aufnahmen. 1883 erreichten die ersten Züge den Bahnhof Bergen aus Altefähr kommend. 1877 wurde der Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf dem Rugard vollendet. 1890 nahm die Molkerei die Arbeit auf und 1891 folgte die Errichtung des Postgebäudes am Markt. Landratsamt, Amtsgericht, Zoll- und Steueramt folgen. Als dann in den Jahren 1898 und 1899 das Wasser- und das Elektrizitätswerk in Betrieb genommen wurden, verfügte Bergen über eine einer Kreisstadt würdige Infrastruktur.

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Rügen ab dem 4. Mai 1945 kampflos von der Roten Armee besetzt.

Nach Gründung der DDR 1949 wurde die Industrialisierung vorangetrieben. 1952 begann am westlichen Stadtrand der Bau des Industriegeländes. 1953/58 entstand die Molkerei, die täglich 300 t Milch verarbeitete, und 1955/56 der VEB Brot- und Backwaren. 1957/58 nahmen Schlachthof und Fleischwarenfabrik die Produktion auf. Eine leistungsfähige Nahrungsgüterindustrie entstand in Bergen, welche die Insel und Teile des Festlandes versorgte. Von 1965 bis 1988 entstanden die großen Wohngebiete Bergen-Süd mit 1923 Wohnungen und Rotensee mit 2464 Wohnungen in der damals üblichen Plattenbauweise.

Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern und ab 1995 die Großwohnsiedlung Rotensee im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert, das Stadtbild Bergens hat sich positiv verändert. Die Bevölkerung schrumpfte von fast 20.000 Einwohnern auf nunmehr rund 14.700. Die Neubauviertel wurden modernisiert und den neuen Anforderungen angepasst. Ferner wurden einige Schulen geschlossen und neue Hotels errichtet.

Am 1. Januar 2011 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Thesenvitz mit den Ortsteilen Lipsitz, Ramitz und Ramitz Siedlung nach Bergen auf Rügen eingemeindet.

Jahr Einwohner
1600 um 1650
1630 nur 400
1788 um 1500
1890 4.000
1989 19.200
2000 15.615
2006 14.430

Das Wappen wurde unter der Nr. 137 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber auf grünem Dreiberg ein roter Turm mit geschlossenem silbernen Tor, aus dessen Zinnen wachsend ein doppelschwänziger goldbewehrter und gekrönter schwarzer Löwe mit ausgeschlagener roter Zunge.“

Das Wappen wurde 1998 neu gezeichnet.

Die Flagge der Stadt ist gleichmäßig längsgestreift von Grün - Weiß - Rot. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Höhe des grünen und des roten Streifens übergreifend, das Wappen der Stadt. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Bergen unterhält Städtepartnerschaften zu Oldenburg in Holstein, Schleswig-Holstein, Goleniów, Polen, Svedala, Schweden und Palanga, Litauen.

  • Das Museum der Stadt Bergen befindet sich in einem der sorgfältig restaurierten Gebäude des ehemaligen Klosterhofes. In der Ausstellung befindet sich
    • im Erdgeschoss die Ur- und Frühgeschichte Rügens; von der Steinzeit bis zum Ende der Slawenzeit 1168, als das Hauptheiligtum auf Arkona zerstört und die Rugianer christianisiert wurden, reicht das Spektrum dieses Abschnittes,
    • im Obergeschoss die Gründungszeit des Klosters und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Beispiele aus der Bergener Stadtgeschichte.

Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Bergen auf Rügen

Bildstein in der Westfassade der St. Marienkirche
Marienkirche
Ernst-Moritz-Arndt-Turm
  • Die ehemalige Klosterkirche St. Marien wurde nach 1168 als Palastkirche des Rügenfürsten Jaromar I. begonnen und vor 1193 bis auf das Westwerk fertiggestellt. Die dreischiffige Basilikakirche ist der älteste erhaltene Backsteinbau in Mecklenburg-Vorpommern. Der in die Außenmauer der Marienkirche eingelassene Grabstein soll der des Fürsten sein. Bemerkenswert ist die romanische Wandmalerei als einziges Beispiele in Norddeutschland für eine Totalausmalung einer Kirche. Im 14. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zur Hallenkirche.
  • St. Bonifatius-Kirche, Sitz der katholischen Kirchengemeinde auf Rügen.
  • Die Klostergebäude des 1193 gegründeten Klosters waren aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Sie wurden teils um 1600 und nach 1829 niedergelegt, so dass nur Reste des Refektoriums im Pförtnerhaus noch vorhanden sind sowie zwei zweigeschossige Stiftshäuser von 1732 aus Backsteinen.
  • Viele Bürgerhäuser, zumeist zweigeschossige Fachwerkhäuser wie in der Klingenbergsteraße 34 und 39 (vor 1709) oder Haus Kirchenplatz 13 mit einer Backsteinfassade.
  • Zahlreiche schöne Haustüren, z. B. Mühlenstraße 4 oder Markttorstraße 16.
  • Gedenkstein auf dem Friedhof Eingang Billrothstraße für zwölf ermordete Häftlinge des KZ Stutthof, die bei der Evakuierung des Lagers und ihrer Ankunft in Lauterbach von SS-Männern erschossen und 1947 in Bergen beigesetzt wurden.
  • Ehrenmal von 1964 am Rugardweg für antifaschistische Widerstandskämpfer
  • Angrenzend an den historischen Stadtkern befindet sich das Waldgebiet Rugard. Vom 1877 vollendeten Ernst-Moritz-Arndt-Turm auf 91 m ü. NN hat man einen imposanten Rundblick über weite Teile der Insel.
  • Im nördlichen Teil des Rugards wurde am 25. Juni 2005 eine Sommerrodelbahn eröffnet.
  • Soziokulturelles Nachbarschaftszentrum Bergen Rotensee, seit Februar 2005 mit Klubkino. Lesungen, Konzerte und kreative Künste sind hier zu Hause.
Empfangsgebäude des Bahnhofs Bergen auf Rügen

Vom Festland ist Bergen via Stralsund und den Rügendamm über die B 96 erreichbar, welche in Stralsund auf die B 105 Richtung Rostock trifft. Als Entlastung für den vor allem in den Sommermonaten oft zum Nadelöhr werdenden Rügendamm wurde eine zweite Strelasundquerung errichtet, die am 19. Oktober 2007 eröffnet wurde. Voraussichtlich ab 2009 wird die Weiterführung der B 96n bis Bergen fertiggestellt sein. Eine weitere Möglichkeit, Bergen mit dem Auto zu erreichen, ist die Glewitzer Fähre zwischen Stahlbrode auf dem Festland und Glewitz auf der Halbinsel Zudar. In Bergen zweigt die B 196 ab, welche den östlichen Teil der Insel mit den Badeorten erschließt. Die B 96 selbst führt weiter nach Sassnitz.

Bergen ist über den Bahnhof Bergen auf Rügen an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Schon seit dem Bau der ersten Eisenbahnstrecke auf Rügen im Jahre 1883 erreichten auch Fernverkehrszüge die Insel. Die Inselhauptstadt hat davon immer profitiert, da sie direkt an der Hauptverkehrsader zu den Badeorten und dem Fährhafen Sassnitz gelegen ist. Seit dem 19 Juli fahren ICEs auf der Insel von München über Berlin und Stralsund nach Binz.

Es besteht zudem ein dichtes Netz von Buslinien auf der Insel, die durch die Rügener Personennahverkehrs GmbH und Rugia bedient werden.

In Bergen hat die Kreissparkasse Rügen ihren Hauptsitz.

In Bergen existieren zwei Grundschulen ("Am Rugard", "Altstadt"), zwei Regionale Schulen ("Am Rugard", "Am Grünen Berg") sowie das Sonderpädagogische Förderzentrum "Klaus Störtebeker" (Allgemeinde Förderschule), das Gymnasium "Ernst Moritz Arndt", eine Musikschule und eine Volkshochschule.[3]

  • Hermann Andreas Pistorius (1730–1798), deutscher Theologe, Philosoph, Rezensent, Schriftsteller und Übersetzer
  • Franz Philipp Breitsprecher (geadelt als von Breitenstern; 1739–1798), deutscher Jurist, Hochschullehrer und Richter am Obertribunal Wismar
  • Gustav Anton von Wolffradt (1762–1833), Politiker
  • Johann Jacob Grümbke (1771–1849), Historiker und Geograf
  • Arnold Ruge (1802–1880), deutscher Schriftsteller
  • Theodor Billroth (1829–1894), deutscher Arzt
  • Paul Langemak (1835–1926), deutscher Politiker und Justizrat
  • Hans Delbrück (1848–1929), deutscher Historiker und Politiker
  • Max Delbrück (1850–1919), deutscher Agrikulturchemiker
  • Karl Albrecht (1859–1929), deutscher evangelischer Theologe, Philologe und Orientalist
  • Alfred Haas (1860–1950), deutscher Historiker, Volkskundler und Gymnasiallehrer; Sammler pommerscher Sagen
  • Berthold Rassow (1866–1954), deutscher Chemiker
  • Hans Langsdorff (1894–1939), deutscher Marineoffizier
  • Wolfgang Jacobi (1894–1972), deutscher Komponist und Musikpädagoge
  • Dieter Willers (* 1938), Admiralarzt der Marine
  • Andreas Khol (* 1941), österreichischer Politiker
  • Dietrich Schuchardt (* 1945), deutscher Maler (Surrealismus)
  • Sebastian Pflugbeil (* 1947), Bürgerrechtler und Minister ohne Geschäftsbereich der DDR
  • Angelika Hunger (* 1952), deutsche Politikerin (Die Linke)
  • Jörg Resler (* 1955), ehemaliger Kinderdarsteller, Schriftsteller, Arzt
  • Holger Teschke (* 1958), deutscher Autor
  • Diana Gansky (* 1963), Leichtathletin und Olympiamedaillengewinnerin
  • Ines Pianka (* 1969), Volleyballspielerin
  • Thomas Gansauge (* 1970), deutscher Fußballspieler
  • Kai Gersch (* 1971), deutscher Politiker (FDP)
  • Steffi Nerius (* 1972), deutsche Leichtathletin (Speerwerfen)
  • Gino Leonhard (* 1972), deutscher Politiker (FDP)
  • Devid Striesow (* 1973), deutscher Schauspieler
  • Björn Laars (* 1974), deutscher Fußballspieler
  • Christian Schwochow (* 1978), deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor
  • Anke Harnack (* 1979), deutsche Reporterin und Moderatorin
  • Oliver Kluck (* 1980), deutscher Schriftsteller und Dramatiker
  • Thomas Wilhelm (* 1984), deutscher Leichtathlet
  • Martin Hoffmann (* 1984), deutscher Eishockeyspieler
  • Marc Schröder (*1990), deutscher Radsportler
  • Volltext).
  • Wolfgang Rudolph: Die Insel Rügen. Hinstorff Verlag, Rostock 1999, ISBN 3-356-00814-5.
  • Sabine-Maria Weitzel: Die romanischen Wandmalereien im Chor und Querschiff der St.-Marien-Kirche in Bergen auf Rügen - Original und Erfindung. In: Baltische Studien. Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte. Neue Folge Band 91 (Band 137 Der Gesamtreihe) 2005, Kiel 2006, S. 39–60.
  • Gerold Schmidt: Der Kirchenmaler und Mosaikkünstler des Historismus Prof. August Oetken (1868–1951). In: Das Melanchthonhaus Bretten. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, S. 167–212.
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. S. 40–41 (Digitalisat).
  3. Schulen


Unsere Statistiken erreichen Sie hier

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel wikipedia.de aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.